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Xi Jinping trifft Bundeskanzler Scholz

Am Morgen des 16. April traf Präsident Xi Jinping mit dem deutschen Bundeskanzler Sebastian Scholz im Diaoyutai-Staatsgästehaus in Peking zusammen.

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Beziehungen zwischen China und Deutschland trotz großer Veränderungen in der internationalen Lage stetig weiterentwickelt, wobei die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen kontinuierlich gefestigt und vertieft wurde, was der jeweiligen Entwicklung beider Länder neue Impulse verliehen hat. Gegenwärtig beschleunigen sich die jahrhundertelangen Veränderungen in der Welt, und die menschliche Gesellschaft steht vor immer mehr Risiken und Herausforderungen, die ohne die Zusammenarbeit der Großmächte nicht gelöst werden können. China und Deutschland sind die zweit- und drittgrößten Volkswirtschaften der Welt, und die Bedeutung der Konsolidierung und Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Deutschland geht über den Rahmen der bilateralen Beziehungen hinaus und hat wichtige Auswirkungen auf den asiatisch-europäischen Kontinent und die Welt insgesamt. Die beiden Länder sollten ihre bilateralen Beziehungen aus einer langfristigen und strategischen Perspektive heraus betrachten und entwickeln und gemeinsam daran arbeiten, der Welt mehr Stabilität und Sicherheit zu geben.

Xi betonte, dass sowohl China als auch Deutschland bedeutende Beiträge zum Fortschritt der menschlichen Zivilisation geleistet haben. Es gibt keinen grundlegenden Interessenkonflikt zwischen China und Deutschland, und sie stellen keine gegenseitige Sicherheitsbedrohung dar. Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland ist für beide Seiten und für die Welt von Vorteil. Je turbulenter die Welt ist, desto mehr sollten beide Seiten die Widerstandsfähigkeit und Vitalität der Beziehungen stärken, an den Grundzügen der Zusammenarbeit und der allgemeinen Entwicklungsrichtung der chinesisch-deutschen Beziehungen festhalten und die Position Chinas und Deutschlands als vielseitiger strategischer Partner fest verankern. Chinas Politik gegenüber Deutschland zeichnet sich durch ein hohes Maß an Stabilität und Konsistenz aus. Beide Seiten sollten sich weiterhin eng und aufgeschlossen begegnen und das gegenseitige strategische Vertrauen stärken. Solange beide Seiten auf gegenseitigem Respekt, der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Wahrung von Unterschieden, Austausch und gegenseitigem Verständnis sowie einer für beide Seiten gewinnbringenden Zusammenarbeit bestehen, werden sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern stetig weiterentwickeln.

Xi Jinping wies darauf hin, dass die Industrie- und Lieferketten Chinas und Deutschlands tief miteinander verwoben sind und die Märkte beider Länder in hohem Maße voneinander abhängen. Eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland ist kein "Risiko", sondern eine Garantie für die Stabilität der Beziehungen und eine Chance, die Zukunft zu gestalten. Ob in traditionellen Bereichen wie dem Maschinenbau und der Automobilindustrie oder in aufstrebenden Bereichen wie der grünen Transformation, der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz - beide Länder verfügen über ein enormes Potenzial für eine Win-Win-Kooperation, das es auszuschöpfen gilt. Beide Seiten sollten die Besonderheit des beiderseitigen Nutzens und der Win-Win-Erfolge für die jeweils andere Seite weiterführen. Chinas Exporte von Elektrofahrzeugen, Lithiumbatterien und Photovoltaikprodukten haben nicht nur das weltweite Angebot bereichert und den globalen Inflationsdruck gemildert, sondern auch einen großen Beitrag zur globalen Antwort auf den Klimawandel und den grünen und kohlenstoffarmen Übergang geleistet. Sowohl China als auch Deutschland stützen sich auf die Industrie und unterstützen den freien Handel und die wirtschaftliche Globalisierung. Beide Seiten sollten sich vor dem aufkommenden Protektionismus in Acht nehmen, an der Vision des Marktes und der globalen Vision festhalten, sich von den wirtschaftlichen Gesetzen leiten lassen, die Frage der Produktionskapazitäten objektiv und dialektisch betrachten und eine engere Zusammenarbeit anstreben. China hält an der grundlegenden nationalen Politik der Öffnung nach außen fest und hofft, dass Deutschland ein faires, transparentes, offenes und diskriminierungsfreies Geschäftsumfeld für die Entwicklung chinesischer Unternehmen in Deutschland schaffen wird. China und Deutschland haben in der Frage der globalen Multipolarität viele Gemeinsamkeiten. Bei Multipolarität geht es im Wesentlichen um gegenseitigen Respekt und friedliche Koexistenz zwischen Ländern mit unterschiedlichen Zivilisationen, Systemen und Wegen. China und Deutschland sollten in der multilateralen Arena unabhängig und eigenständig arbeiten, um praktische Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft zur besseren Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Entwicklungsungleichgewicht und regionale Konflikte zu fördern und so einen größeren Beitrag zu Gleichgewicht und Stabilität in der Welt zu leisten.

Scholz sagte, dass sich die deutsch-chinesischen Beziehungen derzeit gut entwickeln und ein enger Austausch zwischen beiden Seiten auf allen Ebenen und in allen Bereichen stattfindet. Beide Seiten haben erfolgreich Konsultationen zwischen den beiden Regierungen sowie hochrangige Dialoge in den Bereichen Strategie, Finanzen und anderen Bereichen abgehalten und werden auch Dialoge über den Klimawandel und die grüne Transformation führen. In den vergangenen zwei Tagen haben Vertreter der deutschen Wirtschaft und ich Chongqing und Shanghai besucht, wo wir uns von den großen Erfolgen der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas in den letzten Jahren überzeugen konnten und von der engen und guten Zusammenarbeit zwischen der deutschen und chinesischen Wirtschaft beeindruckt waren. Deutschland ist bereit, die Beziehungen zu China weiter zu stärken, den bilateralen Dialog und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu vertiefen und den humanistischen Austausch in Bildung, Kultur und anderen Bereichen zu fördern, die für Deutschland, China und die Welt von großer Bedeutung sind. Deutschland ist bereit, die Kommunikation und Koordination mit China zu verstärken, um gemeinsam globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen, und setzt sich für den Schutz der multilateralen internationalen Ordnung und die Förderung von Frieden und Entwicklung in der Welt ein. Deutschland lehnt Protektionismus ab und unterstützt den Freihandel. Als wichtiges Mitglied der Europäischen Union ist Deutschland bereit, eine aktive Rolle bei der Förderung guter Beziehungen zwischen der EU und China zu spielen.

Die beiden Staats- und Regierungschefs führten auch einen ausführlichen Meinungsaustausch über die Krise in der Ukraine und bekräftigten das Bekenntnis Chinas und Deutschlands zu den Zielen und Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen, zur Ablehnung des Einsatzes von Kernwaffen oder von Angriffen auf friedliche kerntechnische Anlagen, zu einer angemessenen Lösung der Frage der internationalen Ernährungssicherheit und zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts.

Xi betonte, dass unter den gegenwärtigen Umständen alle Parteien zusammenarbeiten sollten, um den Frieden so schnell wie möglich wiederherzustellen, damit sich der Konflikt nicht weiter zuspitzt oder gar außer Kontrolle gerät. Zu diesem Zweck sollten die folgenden Grundsätze beachtet werden: Erstens sollten sie sich auf die Gesamtsituation des Friedens und der Stabilität konzentrieren, anstatt ihre eigenen egoistischen Interessen zu verfolgen. Zweitens: Wir sollten die Situation abkühlen, anstatt Öl ins Feuer zu gießen. Drittens: Wir sollten die Voraussetzungen für die Wiederherstellung des Friedens schaffen, anstatt die Konflikte weiter zu verschärfen. Viertens sollten wir die negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verringern und davon absehen, die Lieferkette der globalen Industriekette zu destabilisieren. China ist nicht an der Krise in der Ukraine beteiligt oder involviert, sondern hat sich auf seine Weise für den Frieden und den Dialog eingesetzt. China ermutigt und unterstützt alle Bemühungen, die einer friedlichen Lösung der Krise förderlich sind, unterstützt die rechtzeitige Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz, die von der russischen und der ukrainischen Seite befürwortet wird, mit gleichberechtigter Beteiligung aller Parteien und mit einer fairen Diskussion aller Friedensoptionen, und ist bereit, in dieser Hinsicht eine enge Kommunikation mit allen betroffenen Parteien, einschließlich Deutschlands, aufrechtzuerhalten.

Die beiden Seiten tauschten sich auch über internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse aus, darunter der palästinensisch-israelische Konflikt. Beide Seiten waren sich einig, dass die Resolution 2728 des UN-Sicherheitsrats umgesetzt werden sollte, um eine Ausweitung der Situation zu verhindern, eine weitere Verschlechterung der Lage zu vermeiden, einen ungehinderten und dauerhaften humanitären Zugang zum Gazastreifen zu gewährleisten, eine baldige Verhandlungslösung der Palästina-Frage auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung zu unterstützen und einflussreiche Länder aufzufordern, eine konstruktive Rolle bei der Wahrung des regionalen Friedens und der Stabilität und bei der Förderung einer baldigen, umfassenden, gerechten und dauerhaften Lösung der Palästina-Frage zu spielen. Sie appelliert an die einflussreichen Länder, eine konstruktive Rolle bei der Wahrung des regionalen Friedens und der Stabilität zu spielen und eine baldige, umfassende, gerechte und dauerhafte Lösung der Palästina-Frage zu fördern.

Nach dem Treffen unternahmen Xi und Scholz einen Spaziergang und aßen gemeinsam zu Mittag und tauschten sich weiter über eine Vielzahl von Themen aus.

Wang Yi nahm an dem Treffen teil.

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